Bei dem folgenden Artikel handelt es sich um einen Erfahrungsbericht unseres Q1-Schülers André-Paul Widera.
Auf der Bildungsmesse "Einstieg" in Köln warb die europäische private Fachhochschule EUFH in Brühl mit ihrem dualen Studiengängen in den Bereich Management, Gesundheit und Soziales, um neue Interessenten eines Studiums für sich zu gewinnen. Kleine Gruppen, die viel Interaktivität mit den Dozenten zulassen, und eine ausgebaute digitale Infrastruktur sollen zukünftigen Studenten den Weg zum akademischen Abschluss attraktiver und interessanter gestalten. Auch durch die Praxisnähe des dualen Studiums sollen die Berufschancen aufgebessert werden, denn trockene Theorie bringt einem Unternehmen nichts, wenn man sie nicht anwenden kann.
Doch was steckt hinter den Versprechen und den angeblichen Vorteilen gegenüber einem "normalen" Studium an einer staatlichen Universität? Und wie sieht es mit der Finanzierung und der Chancengerechtigkeit aus? Kann man dort nur studieren, wenn man ein entsprechend großes Budget zur Verfügung hat? Ist studieren dort nicht für jeden möglich? Und wie sieht der Alltag in der EUFH tatsächlich aus?
Mit diesen Fragen im Gepäck habe ich die EUFH für einen Tag besucht, um mir die Vorlesungen zum Studiengang "Wirtschaftsinformatik" vor Ort anzusehen und Antworten auf meine Fragen zu erhalten.
Mein Tag sah wie folgt aus:
- 08:30 – 10:00 Uhr: Rechtliche Grundlagen für Wirtschaftsinformatiker
- 10:45 – 12:45 Uhr: Verhandlungstechniken
- 12:45 - 13:45 Uhr: Studienberatung mit Herr Wasch
- 13:45 - 15:45 Uhr: Operative Anwendungssysteme in den betrieblichen Leistungsprozessen
- 16:00 - 18:00 Uhr: Organisation und operative Aufgaben des Informationsmanagements
Von 12:45 Uhr bis 13:45 Uhr finden keine Vorlesungen statt, da in diesem Zeitraum die wohlverdiente Mittagspause ansteht. Vergleichbar mit der Langtagspause am EvB. Außerdem ist zu beachten, dass man bei einem dualen Studium drei Tage lang (z. B. von Montag bis Mittwoch) die Vorlesungen an der EUFH besucht und anschließend die restlichen zwei Tage im Unternehmen arbeitet, bei dem man die Ausbildung macht. Manchmal ist es aber auch so, dass ihr ganze drei Monate studiert und danach drei Monate bei dem Unternehmen arbeitet. Es kommt auf den Studiengang und das Unternehmen an. Da ich dort aber nur für einen Tag war, erhielt ich einen Termin bei der Studienberatung, um dort meine noch offenstehenden Fragen zu stellen.
Bezüglich der Finanzierung sind Kosten von 690 Euro pro Monat, 250 Euro Prüfungsgebühren pro Semester und 200 Euro einmalige Einschreibegebühren fällig. Chancengerechtigkeit sieht anders aus… Was hier unbedingt anzuführen wäre ist allerdings, dass diese Kosten von dem jeweiligen Kooperationspartner übernommen werden. Also von dem Unternehmen, bei dem ihr eben die Ausbildung macht. Je nachdem kann es auch sein, dass ihr nicht nur die Studienkosten durch die Vergütung eures Kooperationspartners bezahlen könnt, sondern sogar noch etwas nach den Abzügen übrig bleibt. Das variiert aber in Abhängigkeit von der Firma, bei der ihr euch für den dualen Studiengang bewerbt.
Einen NC (also eine Vergabe der Plätze in Abhängigkeit vom Abischnitt) gibt es nicht. Gefordert sind aber Angaben zu außerschulischem Engagement, die sogenannten Soft Skills und natürlich wie ihr euch präsentiert, welche Motivation ihr mitbringt und was ihr dem Unternehmen bieten könnt. Jemand, der einen 3,0er Schnitt hat, aber sehr viele Ambitionen mitbringt, wird viel eher bevorzugt als jemand, der einen 1,5er Schnitt hat, aber im Vergleich nicht mit den anderen Anforderungen mithalten kann. Die eigene Motivation, die man an den Tag legt, spielt hier eine zentrale Rolle.
Was ich persönlich empfehlen würde ist, wenn Interesse besteht, sich die EUFH in Brühl persönlich anzuschauen, sich im Vorfeld spezifische Fragen zu Themen wie Finanzierung und Auswahl des Studiengangs zu überlegen und Unternehmen zu suchen, die euch hinsichtlich der Kosten unterstützen.
Man kann nämlich auch aus der Perspektive des Unternehmens denken: Warum sollte das Unternehmen dir das Studium finanzieren? In den allermeisten Fällen ist es auch so, dass ihr, nachdem ihr den akademischen Abschluss und die Ausbildung erworben habt, für mindestens zwei weitere Jahre im Unternehmen arbeiten müsst! Deswegen ist es sehr wichtig das richtige Unternehmen für sich persönlich zu finden.
Wenn du dich über die mehr als 17 Studiengänge informieren willst, dann kannst du das auf dem Instagram-Kanal der EUFH (eufh_students) oder auf der offiziellen Webseite (https://www.eufh.de) tun.
Einzelne Bilder zu diesem Artikel wurden von der Europäische Fachhochschule Rhein/Erft bereit gestellt.