Als unser Physiklehrer, Herr Dudziak, uns am 27. August von einem Angebot der Uni Köln für ein Schnupperpraktikum im Bereich Physik erzählte, war für die Mädchen der 10ten Klassen am EvB sofort klar, dass das eine super Chance ist, sich das Studentenleben und das Gebäude der Universität zu Köln anzusehen. Gemeinsam mit Nina Gripskamp, Julia Schröder und Leyla Yasa (Alle 10b) meldete ich mich also über die Internetseite an und dann warteten wir darauf, dass der 5. September kam.
Das Schnupperpraktikum begann für uns offiziell um 9 Uhr vor dem Hörsaal 1 der Physik. Da wir aber ein ganzes Stück früher ankamen, nutzten wir die Chance, um uns ein wenig umzugucken. Wir lasen einige Aushänge zu verschiedensten Themen und amüsierten uns sehr über einige der Pinnwände, an denen der Blick von der Bitte „Nur sinnvolle und abgesprochene Aushänge aufhängen“ direkt zu einem daneben aufgehängten glitzernden Stern ging. Nach einiger Zeit war es dann auch schon so weit und wir machten uns auf den Weg zu Hörsaal 1.
Nachdem alle angekommen waren, ging es weiter in den Hörsaal, wo die Begrüßung und anschließend eine Vorlesung zur „Schiefen Kurve“ folgten. Uns wurde das physikalische Konzept, das mathematische Modell und anschließend die Praxis erklärt und mit viel Begeisterung vorgeführt. Ein kleines Quiz gab im Anschluss die Möglichkeit, das gerade gelernte Wissen anzuwenden – alles natürlich unbenotet.
Darauf folgte eine Vorstellung der physikalischen Institute, welche sich unterteilen in:
- Astrophysik
- Festkörperphysik
- Kernphysik
- Biophysik
- Theoretische Physik
Während einige dieser Begriffe uns natürlich bekannt waren, fiel es uns anfangs schwer, uns unter anderen von ihnen, wie der Festkörperphysik, etwas vorzustellen. Aber die Verwirrung hielt nicht lange an, da uns diese Bereiche nicht nur erklärt, sondern in kleineren Gruppen auch gezeigt wurden.
Wir durften uns den Arbeitsbereich der PhysikerInnen angucken und erklären lassen und erfuhren einiges über die Wichtigkeit des Züchtens von Kristallen oder der Nutzung von Lasern und Magneten in der Physik und durften viele Fragen stellen.
Danach gab es auch schon etwas zu essen, was uns kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Gemeinsam gingen wir in die Mensa, welche im Vergleich zu unserer natürlich deutlich größer ist. Dort konnten wir uns Essen und Trinken holen und unsere Pause genießen.
Nach dem Essen ging es dann auch schon wieder zurück in den Hörsaal, wo nun eine Podiumsdiskussion stattfinden sollte, bei der all unsere Fragen zum Studium, der Uni oder auch dem Studentenleben beantwortet wurden. Direkt im Anschluss bekamen wir auch schon unseren Arbeitsauftrag, denn nun sollten wir selbst ein wenig experimentieren.
Es ging wieder in kleinere Gruppen, wobei wir von unserer Schule zusammenblieben und direkt an die Arbeit gingen. Aufgabe war es, eine Cola-Flasche so anzupassen, dass sie möglichst weit fliegt, wenn sie mithilfe von Wasserdruck abgeschossen wird. Uns wurden verschiedenste Materialien zur Verfügung gestellt, wie verschiedene Pappen, aber auch Watte, welche wir, sehr zur Belustigung des Studenten, der uns betreute, auch alle anwandten. Wir bastelten eine Spitze und füllten diese mit der Watte und einem Stein, welchen wir zufällig dabeihatten, um ihr Gewicht an das der Flasche anzupassen. Anschließend fertigten wir noch eine Art Flügel an und befestigten diese an der „Rakete“. Wir bemalten die Rakete und gaben ihr den Namen „Picasso“, welcher sich nur durch ihr eher abstraktes Design erklären ließ.
Danach ging es dann auch schon um die Flugfähigkeit. Die Gruppen traten gegeneinander an, wobei sie ihre Raketen mit Wasser füllten und auf die Abschussvorrichtung befestigten. Anschließend wurde Luft in die Flaschen gepumpt, wodurch sie langsam unter Druck gesetzt wurden. Und dann hieß es: Zielen und Abschuss!
„Picasso“ schaffte es weiter als alle anderen und brachte unserer Gruppe den Sieg. Doch auch die anderen Raketen legten erstaunliche Distanzen zurück. Für unseren Gewinn bekamen wir eine Urkunde und eine Runde Applaus.
Der Tag neigte sich schon langsam dem Ende zu, doch eine letzte Sache durften wir nicht vergessen: Das vor Ort mit Stickstoff hergestellte Eis! Dabei wurde der Stickstoff zum Kühlen verwendet und auch über Popcorn geschüttet, das dadurch zu rauchen begann. Alles war natürlich vollkommen unschädlich, sorgte aber für ein durchaus interessantes Aussehen.
Zuletzt gab es noch kleine Geschenke: Für unsere Teilnahme sollte uns allen eine Stofftasche, ein Kugelschreiber und ein Block geschenkt werden. Außerdem erhielt jeder noch eine Urkunde mit dem eigenen Namen drauf. Und damit war unser Tag an der Uni nun leider wirklich zu Ende. Doch für uns steht fest: Das war ein einmaliges Erlebnis!