Suchtprävention am EvB
Mit nackten Füßen zu mehr Selbstvertrauen
Wer zwischen dem 5.2. und dem 6.2.2009 in der Sporthalle des EvB Gymnasiums vorbei schaute, staunte nicht schlecht. Wo man normalerweise das Quietschen der Sportschuhe hört, stampfte nun eine Gruppe von ca.20 Schülern der Stufe 9 mit nackten Füßen über den Hallenboden.
Mitten in der Gruppe, fast unscheinbar, ein Mann mit einem Karate-Gi und einem schwarzen Gürtel: Patrick Ehrmann, ausgebildeter Kampfkunsttrainer und qualifizierter Referent für Suchtprävention. Er verschaffte den Schülern einen kleinen Einblick in die Welt des Kampfsports und simulierte mit ihnen Gefahrsituationen und mögliche Lösungsvarianten.
In den zweieinhalb Stunden Seminar, welches jeweils für zwei der Neuner-Klassen am Donnerstag oder Freitag von Patrick Ehrmann angeboten wurde, sollte den Schülern gezeigt werden, wie man sich in Gefahrensituation (z.B.: körperlicher Angriff eines anderen Menschen) verhalten sollte, aber auch, wie man solche Situationen durch selbstsicheres Auftreten vermeiden kann. Damit die Teilnehmenden für einen Ernstfall gewappnet sind, zeigte der Kampfsporttrainer ihnen dennoch einige Griffe und Techniken, sich den Attacken des Gegners zu entziehen. Diese Techniken wurden natürlich von den Schülern sofort eifrig in Zweiergruppen ausprobiert. Während solcher Phasen stand der Respekt im Umgang miteinander und die nötige Selbstdisziplin ganz klar im Vordergrund. Bei den Übungen, die der Kampfsportexperte die EvB-Schüler ausführen ließ, kam dieser Respekt durch eine Verbeugung vor und nach der jeweiligen Aktivität zum Ausdruck.Auch während der kurzen Theoriephasen, die immer wieder zwischen dem großen praktischen Anteil des Seminars eingestreut wurden, um den Schülern weitere Griffe und Haltetechniken zu erklären, herrschte ein großer Respekt im Umgang miteinander, denn ohne jegliches Getuschel hörten die Neuner jedem Wort von Patrick Ehrmann interessiert zu.
Frau Schneider, die das Geschehen vom Hallenrand aus beobachtete, bemerkte sofort, dass es einfach deutlich leiser und ruhiger als in mancher Unterrichtsstunde zuging. Dies rechnete sie, neben dem Faktum, dass die Suchtprävention allgemein ein spannendes Thema sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene sei, in erster Linie der Person Patrick Ehrmann an, der es das gesamte Seminar über verstand, die gesamte Aufmerksamkeit der Schüler, durch seine lockere Art zu erhalten.Sehr interessiert verfolgten die Schüler auch immer wieder die kurzen „Ausflüge“ in verschiedene Kampfkunsttechniken, in denen Herr Ehrmann etwas über die Bedeutung einzelner Verhaltensweisen, zum Beispiel die eines Samurai-Kämpfers, erklärte. Insgesamt gab es von allen Seiten ein positives Feedback, jedoch wurde auch der Wunsch geäußert, etwas mehr Zeit für das Seminar zur Verfügung zu haben, um noch mehr interessante und wissenswerte Details zu lernen, zu erfragen, zu üben oder auch einfach nur einmal zu hören.