Was Hass im Netz mit Menschen macht – Veranstaltung mit Lijana Kaggwa
Seit Lijana Kaggwa im Jahr 2020 während der Ausstrahlung der TV-Show „Germany’s Next Topmodel“ Cybermobbing am eigenen Leib erfahren musste, macht sie es sich zur Aufgabe auf Social Media und an Schulen über das Thema aufzuklären. Am Mittwoch, den 21.02.2024 hat sie das EvB besucht und in der Stufe 6 einen Workshop angeboten, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler mit Cybermobbing auseinandersetzten, indem sie über eigene Erfahrungen redeten. Am darauffolgenden Donnerstag fanden in der Alten Drahtzieherei weitere Veranstaltungen für die Mittel- und Oberstufe statt. Lijana hat von ihren Erfahrungen bei „Germany’s Next Topmodel“ berichtet, dazu auch einen Zusammenschnitt der Show gezeigt und erzählt, wie es ihr während und nach der Ausstrahlung erging. Dabei ging es vor allem um den extremen Hass, der ihr im Internet entgegenschlug und sich sogar auf ihr reales Leben übertrug, weswegen sie infolge von Morddrohungen und Beschimpfungen auf der Straße unter Polizeischutz gestellt werden musste. Dazu las sie zusätzlich Ausschnitte aus ihrem Buch „Du verdienst den Tod!“, in dem sie ihre ganze Geschichte detailliert festgehalten hat. Zum Schluss hatten alle Schülerinnen und Schüler die Chance, persönlich mit Lijana zu sprechen und gemeinsam Fotos zu machen. Am selben Abend fand, ebenfalls in der Alten Drahtzieherei, eine Elternversammlung zu diesem wichtigen Thema statt, da Cybermobbing nicht nur Kinder und Jugendliche betrifft, sondern auch deren Eltern. Frau Stüber leitete durch den Abend und den emotionalen Worten von Lijana, die auch vor diesem Publikum ihre Erfahrungen teilte, folgte eine Podiumsdiskussion. Daran nahmen neben ihr die Bürgermeisterin Anne Loth und der Kriminalhauptkommissar Walter Steinbrech teil, der im Bereich Kriminalprävention und Opferschutz tätig ist. Es wurde vor allem darüber gesprochen, was Eltern tun können, um ihre Kinder vor Erfahrungen mit Cybermobbing zu schützen. Dafür kamen die Social Media Scouts des EvBs, Lotta und Moritz auf die Bühne, die den Anwesenden wertvolle Tipps mitgeben konnten. Unter anderem erklärten sie, dass es sinnvoll sei, über die Nutzungsdauer sozialer Medien zu sprechen und sich als Elternteil selbst einen Überblick über verschiedene Plattformen zu verschaffen, die das Kind nutzt. Das Wichtigste ist also die offene Kommunikation über den Umgang mit sozialen Medien und ein gesundes Interesse seitens der Eltern für das, was ihre Kinder im Internet machen. Was an den beiden Tagen mit Lijana ebenfalls ganz eindeutig wurde ist, dass auch das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Cybermobbing kann, genauso wie Mobbing in der nicht-digitalen Welt, Konsequenzen für alle Beteiligten haben.